Sommerfest der MBS

Sommerfest der MBS

Sommerfest der MBS

  • Posted by Tina Koch
  • On 23. Mai 2018

Sommerfest der MBS am Freitag, den 1.6. ab 14 Uhr

Der Ausbau der Ganztagsschulen in Hamburg ist nahe­zu flä­chen­de­ckend voll­zo­gen, bei der Verpflegung klaf­fen aber oft noch gro­ße Lücken zwi­schen Wunsch und Wirklichkeit. Wer als „Vollzeitschüler“ erfolg­reich ler­nen soll braucht schmack­haf­tes, gesun­des Mittagessen, dar­in sind sich alle Beteiligten einig. Wie aber bringt man fri­sche, anspre­chen­de Mahlzeiten auf die Teller und wie schafft man eine Umgebung, in der Essen nicht nur Nahrungsaufnahme ist?

Dieser Frage stellt sich auch die Max-Brauer-Schule in Bahrenfeld. Eine schö­ne Mensa hat die MBS, der schwung­vol­le, bun­te Bau an der Grundstücksgrenze lädt Schülerinnen und Schüler bei­der Standorte ein, hier ihre Mittagspause zu ver­brin­gen. Von Seiten der Grundschüler wird das Angebot gut ange­nom­men, aber in der Mittelstufe bre­chen die Zahlen der Schülerinnen und Schüler, die hier essen, ein. Haben die kei­nen Hunger? Selbstverständlich knurrt auch den Teenagern im Laufe eines lan­gen Schultages der Magen, aber auch ein Wechsel des Anbieters hat die Kinder nicht erfolg­reich an die Tische der Mensa gelockt. Zu ein­tö­nig, zu fade, zu wenig Auswahl – so lau­tet häu­fig das Urteil über die ange­bo­te­nen Mahlzeiten. Viele Familien wer­den krea­tiv, beim Kochen wird schon eine Extraportion zum Mitgeben ein­ge­plant und moder­ne Thermobehälter machen es mög­lich, dass man­che Portion Mittagessen noch warm in der Schule ankommt. Diesen Aufwand kön­nen aber nur weni­ge Familien betrei­ben und das Versprechen der Ganztagsschule wird auch nicht ein­ge­löst, wenn die gesun­de Ernährung davon abhängt, ob Eltern extra Zeit und Planung inves­tie­ren kön­nen. So macht die Abneigung gegen das unge­lieb­te Mensaessen auch die Schülerinnen und Schüler krea­tiv. Schnell davon­schlei­chen und beim Imbiss essen in der Hoffnung, dass man nicht erwischt wird. Morgens einen bil­li­gen Nudelsnack am Kiosk kau­fen, der dann tro­cken aus der Tüte genascht wird. Süßes und Fettiges aus dem Backshop mit­brin­gen. Auch das sind trau­ri­ge kuli­na­ri­sche Alltagsszenen und sie sind nicht nur aus ver­si­che­rungs­tech­ni­schen Gründen ein Problem. Eltern wol­len sich zu Recht dar­auf ver­las­sen kön­nen, dass ihre Kinder in der Ganztagsschule nicht nur abge­speist wer­den . In guter MBS Tradition haben sich aus dem Frust her­aus Initiativen gebil­det, die die Dinge selbst in die Hand neh­men möch­ten. Machen statt Meckern ist das Motto der Stunde und so gibt es seit 2015 den, von Eltern gegrün­de­ten Verein “Lecker Max-Brauer e. V.“. In Windeseile hat es der Verein geschafft am Standort Bei der Paul-Gerhard Kirche einen Frühstückskiosk zu eta­blie­ren, der die Jahrgänge 5 – 7 mit beleg­ten Brötchen und Getränken ver­sorgt. Das Angebot wird nicht nur gut ange­nom­men, es bie­tet auch Gelegenheit zum Mitmachen. Schülerinnen und Schüler aus Jahrgang sie­ben hel­fen beim Pausenverkauf und kön­nen so die Finanzierung ihrer jewei­li­gen Langzeitprojekte unter­stüt­zen – und Kopfrechnen trai­nie­ren. Am Standort Daimlerstrasse gibt es dank der Elterninitiative und einer unter­stüt­zen­den Schulleitung, die die eigen­ver­ant­wor­te­te Schule ernst nimmt, nun ein Café. Die Räume des „Oberlecker“ wur­den mit­hil­fe von Spenden und viel per­sön­li­chem Einsatz von Eltern, Mitgliedern des Kollegiums und von Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 12 umge­stal­tet und mit selbst­ge­bau­ten Upcycling- Möbeln ein­ge­rich­tet. Es gibt hier Frühstückssnacks und Mittagsmahlzeiten, die bei den Jugendlichen und dem Kollegium gut ankom­men. Alle Beteiligten haben Hand in Hand gear­bei­tet und das Ergebnis macht Appetit auf mehr. Auch die Mensa am Standort Bei der Paul-Gerhard-Kirche soll in Zukunft nicht nur der Ort sein, an dem ein Caterer Mahlzeiten aus­gibt, son­dern ein Treffpunkt, an dem Tischkultur, gesun­de Ernährung und kom­mu­ni­ka­ti­ves Miteinander zwi­schen SchülerInnen und LehrerInnen zum guten Ganztag gehö­ren. Doch bevor die­se Vision Wirklichkeit wird müs­sen noch eini­ge Hürden genom­men wer­den. Eine davon ist der Umbau der Mensaküche in eine soge­nann­te Frisch- und Mischküche. Die Systeme für Gemeinschaftsverpflegung sind viel­fäl­tig, aber die größ­te Flexibilität und die bes­ten Möglichkeiten zur Beteiligung bie­tet eine Küche, in der die Lagerung von Lebensmitteln, die Zubereitung der Mahlzeiten und die Essensausgabe in einer Hand und an einem Ort sind. Diese Möglichkeiten waren beim Bau der MBS Mensa noch nicht vor­ge­se­hen. Vielleicht gibt die Schulbehörde in ein paar Jahren grü­nes Licht für die ent­spre­chen­den Finanzmittel. Aber ein paar Jahre Warten auf Besserung – das kann gan­ze Schülergenerationen ver­schlei­ßen. Gesunde Ernährung, bewuss­ter Umgang mit Ressourcen und Erziehung zur Partizipation gehö­ren ganz selbst­ver­ständ­lich zum Bildungsauftrag von Ganztagsschulen. Da kann man nicht ein paar Jahre war­ten und ein paar Jahrgänge ver­trös­ten. Hätte, wäre, könn­te – das ist alles unter der Würde der MBS. Natürlich macht sich die Schulleitung stark für den Umbau und setzt sich in allen ent­spre­chen­den Gremien ein, für eine Wende in der Schulverpflegung. Der Schuh drückt aber jetzt! Jammern hilft wenig, statt­des­sen lädt die Stadtteilschule zum Tanz.

Am 1. Juni steigt an der MBS ein gro­ßes Sommerfest. Alle Erlöse kom­men dabei dem Umbau der Mensa zugu­te und sol­len so die Entwicklung vor­an­trei­ben. Auf amü­san­te Weise kön­nen die Hamburger hier Feiern für den guten Zweck. Es war­ten: ein gro­ßer Flohmarkt, ein Grillbuffet von „Lecker Max-Brauer e. V.“, ein gigan­ti­sches Kaffee- und Kuchenangebot, Kistenklettern, Yogastunden, Minidisko, eine Pflanzenbörse, Kleinkunstvorführungen, eine ver­rück­te Leseversteigerung, eine Tombola, Flechtzöpfe für alle Köpfe, Torwandschießen, Bingo mit viel­fäl­ti­gen Preisen , eine Spiellandschaft in der Turnhalle und natür­lich Livemusik vom Chor des Jahrgangs 9, der Bigband und des Orchesters der MBS.. Eine gute Gelegenheit die­se kun­ter­bun­te Stadtteilschule und ihre enga­gier­ten SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern in Aktion zu erleben.

(Jule Haas)