Mittelstufenrevue: Wonderland
- Posted by Tina Koch
- On 18. November 2017
Der Theaterkurs des Jahrgangs 10 hatte sich mit den Hauptmotiven von Lewis Carrols „Alice im Wunderland“ beschäftigt und dieses in einem eigenen Stück frei apatiert. Entstanden ist ein Stück, das von vier Jugendlichen handelt, die auf eine App namens „Wonderland“ hereinfallen, welche Wunder verspricht und sie auf magische Weise in ein verrücktes Wonderland katapultiert.
Die Absurdität des Wonderlands wird durch ein Bühnenbild unterstrichen, das viel Lametta, Glitter, bunten Lichter, Nebel und einen weißen Hasen zeigt.
Im Laufe des Stücks öffnen sich die Jugendlichen sich einander und damit auch dem Publikum und es wird deutlich, dass sich alle in der realen Welt verloren vorkamen und nun die Aufgabe vor ihnen liegt, sich selbst zu finden und zu sich zu stehen. Die böse Königin des Wonderlands versucht jedoch sie davon abzuhalten, weil sie die Jugendlichen als unreflektierte Gefolgsleute braucht, die das eigene Denken abstellen und blind gehorchen. Wie sie in einer schauspielerischen Höchstleistung in einem Monolog dem Publikum berichtet, hat die böse Königin aufgrund einer Familientragödie Angst vor Liebe und echten Gefühlen und entwickelt dadurch eine große Zerstörungswut. Zum Glück helfen den Jugendlichen die Hutmacherin und ihre Freunde auf der Suche nach sich selbst. Die Hutmacherin begeistert mit schlauen Texten, die sie überzeugend und mit viel Humor rüberbringt.
Überhaupt wird der sonst eher schwere Stoff durch viele amüsante Szenen aufgelockert, indem die Jugendlichen vielen lustigen Gestalten im Wonderland begegnen. Da wären etwa die drei etwas schusseligen, aber liebenswürdigen Dideldeis, die sich darüber streiten, wer denn die Dickste sei oder auch die beiden Raupen, die versuchen dem König mit seinem Liebeskummer zu helfen. Auch die gefühlskalte Hexe lässt das Publikum sowohl kichern als auch schaudern. Selbst ein liebeskranker Baum, der nur in Gedichtform spricht und von echten Beinen träumt ist auf der Bühne zu sehen. Mit jeder Begegnung wachsen die Jugendlichen an sich selbst und so gelingt es ihnen auch am Ende sogar der Schwester der Königin ihr Herz zurück zu geben und der bösen Königin zu entfliehen. Gestärkt kehren sie in ihre reale Welt zurück und stellen sich dort ihren Herausforderungen.
Passend zu dem Theaterstück probten die beiden Bands verschiedene Songs und zeigten auf der Bühne ihr breites Repertoire. So konnte man das bekannte Lied „Somewhere over the Rainbow“ mal verträumt in einer Pianoversion hören und ein andermal kraftvoll in einer Coverversion von den Ramones. Dadurch wurde das Bühnengeschehen stimmungsvoll untermalt, wie bei der Interpretation von The Fray „How to Save a life“ oder auch mal lustig kommentiert, wie etwa als Cindy Laupers „Time After time“ einer kleinen philosophischen Abhandlung der Hutmacherin zum Thema Zeit folgte. Ein gelungenes Zusammenspiel von Musik und Theater war die Tanztheatereinlage der Schauspieler zu der die Band „Otherside“ von den Red Hot Chili Peppers spielte. Hier konnte die Verfolgung und Verwirrung der Jugendlichen im Wonderland tänzerisch und durch Bewegungen dargestellt werden.
Silvia Hafkus